Oft führen Diskussionen um die Unternehmensnachfolge zu Zerwürfnissen innerhalb einer Familie. Das muss nicht sein.

Häufig enden Streitigkeiten um Kompetenzen, Strategien sowie um Anteile oder Erbschaften vor Gericht. Nicht nur die Familienmitglieder leiden darunter, sondern auch das Unternehmen, was seinen Fortbestand gefährden kann.

Die Ursachen für Konflikte sind vielfältig und können bei Familien auch auf alten Verletzungen oder Ungerechtigkeiten beruhen. In der Regel aber ist mangelnde Kommunikation unter den Beteiligten, eine eingefahrene Diskussionskultur oder eine geringe Bereitschaft, dem Anderen zuzuhören, der Hauptgrund.

Oft sind persönliche Befindlichkeiten und Ängste ursächlich, dass eine nachhaltige Übergabe scheitert. Über diese emotionalen Themen wird selten gesprochen oder sie werden vernachlässigt, was selbst Kleinigkeiten eskalieren lässt.

Eine Mediation bietet die Chance, den Teufelskreis von Missverständnissen und Kommunikationsdefiziten zu durchbrechen. Als strukturiertes Verfahren gibt sie Unternehmerfamilien und Familienunternehmen die Möglichkeit, Konflikte zu lösen oder gar zu vermeiden.

Für eine erfolgreiche Mediation ist entscheidend, dass alle Beteiligten rechtzeitig in den Prozess einbezogen werden und ihre Vorstellungen äussern können. Mithilfe eines erfahrenen, neutralen Mediators werden die Wünsche, Ziele und Interessen der Beteiligten herausgearbeitet.

Im Gegensatz zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kann die Mediation die bei Nachfolgeprozessen vorhandene Gemengelange von rechtlichen, steuerlichen, betriebswirtschaftlichen und psychologischen Elementen allumfassend berücksichtigen. Dabei sind wir stets bestrebt – anders als ein (Schieds-)Richter –, Konflikte zum allseitigen Vorteil zu lösen, ohne selbst zu entscheiden

 

Kolumne von Susanne Kutterer, Partnerin bei CONTINUMM AG und  Geschäftsführerin der CONTINUUM GmbH in Karlsruhe, LEADER Magazin, Ausgabe November/Dezember 2023

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