Laut einer Analyse der Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet steuert fast jede sechste Firma in der Schweiz auf ein Nachfolgeproblem zu. 100’000 Arbeitsplätze drohen zu verschwinden. Rolf Brunner erklärt in einem Interview mit Gregory Remez in der Luzerner Zeitung, woran es bei einer Unternehmensübergabe oft hapert, was die grössten Herausforderungen dabei sind und warum er wenig von Co-Leitungen hält.

Brunner betonte, dass diese Schätzungen möglicherweise übertrieben seien. Vor allem kleinere Betriebe mit bis zu zehn Mitarbeitenden wie Architekturbüros, Druckereien, Coiffeurläden und Restaurants seien jedoch betroffen. Grössere Unternehmen hätten in der Regel bessere Chancen, sich im Markt zu behaupten und eine Lösung zu finden. Die Folgen wären für sie weniger gravierend, sofern sie gut aufgestellt sind und eine klare Strategie verfolgen. Allerdings dürfen Inhaber die Verantwortung für ihre Mitarbeiter und Familien nicht ausser Acht lassen. Die rechtzeitige Nachfolgeplanung ist unerlässlich. Als Unternehmer müssen wir uns bewusst sein, dass wir nicht nur für unser eigenes Wohl verantwortlich sind, sondern indirekt für das Wohl vieler Köpfe. Die Firmenübergabe sollte aus diesem Grund gut geplant und frühzeitig angegangen werden.

Besonders bei Familienunternehmen gibt es einige Herausforderungen. Falsche Vorstellungen und mangelnde Kommunikation können zu Problemen führen. Der ideelle Wert eines Familienunternehmens kann nicht leicht mit Geld aufgewogen werden, was die Bereitschaft mancher Inhaber, loszulassen, beeinflusst.

Brunner weist insbesondere auf die Veränderung der Familienstrukturen hin. Die Nachfolge von einer Generation zur nächsten ist komplexer geworden. Früher war die Hackordnung klar, aber heute haben die Jüngeren mehr Optionen und können sich auch gegen die Übernahme des Familienbetriebs entscheiden.

Als Experte für familieninterne Übergaben betont Rolf Brunner die Bedeutung von klaren Fragen: Wer will die Nachfolge antreten? Wer kann das Unternehmen erfolgreich weiterführen? Und wer darf die Nachfolge übernehmen?

Die Herausforderungen in Familienunternehmen können Konflikte mit sich bringen. Hierbei können Moderation und Mediation helfen, eine Lösung zu finden. Als Inhaber müssen wir uns bewusst sein, welchen Hut wir gerade aufhaben und dass Entscheidungen gut durchdacht sein müssen. Die Verantwortung soll bei einem Chef oder einer Chefin liegen. Co-Führungen funktionieren nur temporär, ausser die Bereiche und Zuständigkeiten wären ganz klar voneinander abgetrennt.

Als Continuum AG wissen wir, wie wichtig eine rechtzeitige Nachfolgeplanung ist, um das Weiterbestehen von Familienunternehmen zu sichern. Unsere Mission ist es, Familienunternehmen dabei zu unterstützen, eine klare und gut durchdachte Nachfolgeplanung zu entwickeln. Dabei setzen wir auf Kontinuität und Vertrauen, um gemeinsam mit unseren Kunden erfolgreiche Firmenübergaben zu gestalten.

Interview von Gregory Remez mit Rolf Brunner, Partner und VR-Mitglied der CONTINUUM AG, Luzerner Zeitung, 27. Juli 2023

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